Auch ich habe es nicht gesehen..
Die leeren Blicke, die erlernte Hilflosigkeit.
Auch ich habe es oft nicht gesehen - bis ich wilde Mustangs beobachtet habe.
Auch ich dachte lange, dass die viele Pferde einfach so brav seien und deswegen alles mitmachen.
Bis ich sehen durfte, wie sie aussehen, wenn sie frei leben und ihren Tagesablauf selbstbestimmt gestalten dürfen.
Wenn sie ehrlich und immer NEIN sagen dürfen.
Bis ich den Glanz in ihren Augen sah.
Bis ich den Unterschied gesehen habe.
Bis ich gesehen habe, wie sich ihre Blicke verändern, wie das Licht erlischt, wenn sie ihre Freiheit verloren haben.
Bis ich gesehen habe, dass das Licht langsam zurück kommt.
Auch ich dachte lange, dass Pferde einfach brav sind, wenn sie alles mitmachen.
Auch ich habe nicht gesehen, dass sie nicht leben.
Auch ich habe nicht gesehen, dass sie alles über sich ergehen lassen und den Weg des geringsten
Widerstandes gehen, weil sie keine andere Wahl haben.
Warum habe ich es nicht gesehen?
Aus Angst es mir selber einzugestehen?
Oder weil ich einfach keinen Vergleich hatte?
Vermutlich beides.
Ja, es tat und tut auch heute noch weh, sich genau all dies einzugestehen.
Es ist nicht leicht, sich dies zu verzeihen.
Ja, es gibt auch bei domestizierten Pferden Unterschiede, keine Frage.
Diese Unterschiede kannte ich und konnte ich erkennen und darauf habe ich aufmerksam gemacht.
ABER es ist kein Vergleich.
Kein Vergleich zu dem, was ich bei den wilden Pferden gesehen habe.
Nie hätte ich gedacht, dass es mich so sehr treffen würde.
Mich so sehr umhauen würde.
Zu sehen, wie sehr die wilden Pferde LEBEN, wie sehr sie STRAHLEN.
Genau deswegen ist es mir so wichtig sie zu schützen.
Und ihnen ihre Freiheit zurückzugeben.
Denn zu sehen, wie ihr Glanz zurückkehrt, wenn sie diese zurückbekommen.
Denn diese haben sie verdient.
Katrin Bockstette
Wild Horses - Wild Mustangs
Pferdegesundheitsberatung@web.de