Mustangs nach Deutschland importieren


Welche Reiseabschnitte erlebt/durchlebt ein importierter wilder Mustang?





Vor einigen Wochen hat mir jemand gesagt, dass es gar nicht so schlimm ist, die wilden Mustangs in ein Flugzeug zu stecken, da fliegen viel weniger schlimm sei als ein Transport mit einem Anhänger.

Daher wäre es auch nicht schlimm sie nach Deutschland zu importieren, denn bevor sie in den USA durchs halbe Land reisen müssten, wenn sie dort vermittelt werden.
Ein Transport in einem Anhänger sei viel stressiger und anstrengender für die wilden Mustangs.
Genau diese Aussage liest man auch auf den Seiten einer Vermittlungsagentur.

Da mich diese Aussage sehr irritiert hat, bin ich ihr einmal sachlich und fachlich näher auf den Grund gegangen und fasse hier einmal zusammen, welche Reisestrecken/Transportwege ein wilder Mustang hinter sich bringt, bis er in Deutschland angekommen ist.

Ein Beitrag der zum Nachdenken anregen soll.


 Hinweis:
Diese Seite befindet sich noch im Aufbau!


Die Reise beginnt...

 

Eines sei schon einmal vorab gesagt:
Einen größten Teil der Reise verbringen die wilden Mustangs in Anhängern/Trailern.

 

 

Die Reise eines wilden Mustangs beginnt, in dem sie aus ihrem gewohnten Lebensraum gefangen werden.

Dies geschieht in den meisten Fällen über sogenannte Hubschrauber Roundups.

Dies bedeutet, dass die wilden Mustangs mit Hubschraubern, nicht selten stundenlang, gejagt werden, bis sie in die Fallen gehen.

Sie werden von ihren Familien und Freunden getrennt und leider sterben dabei jedes Jahr wilde Mustangs.
Im FY (Fiskaljahr) 2024 waren es weit über 100...


Sie werden dann in Trailer verladen (
wilde Mustangs!), um in eine sogenannte Auffangstation gebracht zu werden.


Die Reise der wilden Mustangs beginnt:

1. Reiseabschnitt:

Von dem Gebiet in dem sie gelebt haben in die Auffangstation, diese sind nicht selten viele Stunden entfernt.

Ein Beispiel:
Die Fahrt mit einem normalen PKW von bspw. Kiger HMA zur nächstgelegenen Auffangstation nach Burns dauert ca. 1:55 Std.
Es sind ca. 96 Meilen - also ca. 154 km.
Quelle: Google Maps

Die wilden Mustangs leben in den Auffangstationen solange bis sie
adoptiert werden.


Dieses Video wurde von NBC News auf Youtube veröffentlicht.

ACHTUNG SCHOCKIERENDE SZENEN!


Dieses Video ist von der Wildpferdeschutzorganisation
American Wildhorse Conservation auf Youtube veröffentlicht worden.

ACHTUNG SCHOCKIERENDE SZENEN!

 



Die Bilder aus den Auffangstationen verfolgen mich bis in den Schlaf


Es hallen Schreie und Rufe durch die Paddocks

 

Die Schreie, der Gestank und die Gesichter lassen mich nicht mehr los. 
Es verfolgt mich. 

Einst freie und stolze Mustangs stehen gebrochen in den Paddocks. 
Getrennt von ihren Familien. 
Eingepfercht auf für sie sehr engem Raum mit anderen ihnen völlig fremden Pferden, die vielleicht in der freien Natur niemals zu ihrer Herde/Familie gehört hätten. 

Immer wieder hört man verzweifelte Schreie & Rufe, die einem durch Mark & Bein gehen. 
Man sieht Pferde, die sich aufgegeben haben und sich der Situation ergeben haben. 
Dann wieder sieht man wie die Pferde aufeinander losgehen, die miteinander kämpfen. 

Man hat ihnen alles genommen. 
Ihre Freiheit. 
Ihre Selbstbestimmung. 
Ihre Familie. 


Ihren Schutz!
Ein Herdenhengst beschützt seine Familie. 
Nun ist er getrennt von ihnen. 
Stuten mit Fohlen wirken verloren & verängstigt.

Sie haben Luzerne und Wasser, aber mehr gibt es nicht. 
Kein Schutz vor der Witterung. 
Keinen Baum. 
Keinen Strauch. 
Nur Sand und Gitter. 

Und jede Menge Kot. 

Sie kennen nur die Freiheit und diese haben sie mehr als verdient. 

Daher ist es auch meine absolute Herzensangelegenheit ihnen genau diese Freiheit wieder zu ermöglichen. 

 

Dieses Video ist in einer Auffangstation entstanden. 

Auffangstation des BLM - die Mustangs stehen nach Geschlechtern getrennt in Paddocks. Dies ist nur ein kleiner Teil der Paddocks den es in dieser Auffangstation gibt.
Auffangstation des BLM - die Mustangs stehen nach Geschlechtern getrennt in Paddocks. Dies ist nur ein kleiner Teil der Paddocks den es in dieser Auffangstation gibt.
Während der Round ups sind die Fohlen oft noch sehr klein oder die Stuten sogar hochtragend.
Während der Round ups sind die Fohlen oft noch sehr klein oder die Stuten sogar hochtragend.


Die Reise nach Deutschland geht weiter ...


Die eigentliche Reise nach Deutschland beginnt erst jetzt


2. Reiseabschnitt:

Von der Auffangstation zum Trainer, der die Mustangs für die Reise „vorbereitet“.


3. Reiseabschnitt:
Vom Trainer in die Quarant
äne.
Auch hier bedeutet es wieder viele Stunden Transport in einem Anhänger.
In der Quarantäne bleiben sie 30 (!) Tage.

4. Reiseabschnitt:
Von der Quarant
ä
ne zum Flughafen.
Nur Lufthansa Cargo bietet den Transport von Pferden an und nicht jeder Flughafen in den USA wird von Lufthansa Cargo angeflogen.

Mögliche Flughäfen lt. Vermittlungsstationen: 
 Atlanta Georgia oder
Houston Texas
(Flüge von Houston konnte ich nicht finden)

Die meisten wilden Mustangs leben in Gebieten in Nevada, Oregon und Utah.

Ein Beispiel:

Von der Auffangstation Burns in Oregon sind es bis zum Flughafen Atlanta ca. 2.400 Meilen, das sind ca. 3.860 Km.

Lt. Google Maps ist eine Fahrtzeit mit normalem PKW von ca. 35 Stunden berechnet.

Quelle: Google Maps

Die wilden Mustangs sind also mindestens 3.860 km und weit über 35 Stunden in einem Transporter durch die USA gefahren worden, um überhaupt in einem Flugzeug verladen zu werden.

Alle anderen Zwischenstationen sind nicht mit einberechnet.

Um sich der Dimensionen noch einmal ein wenig bewusst zu machen:

Das ist ungefähr die halbe Strecke von Frankfurt nach Atlanta: Luftlinie 7.409 km.

Oder noch einmal anders:
Von Hamburg nach Aleppo Syrien über Istanbul Türkei, das sind ca. 3.680 km.  
Quelle: Google Maps


5. Reiseabschnitt:
Flug inkl. Verladung etc. mindestens 10 - 12 Stunden.

Der einzige deutsche Flughafen, der von Lufthansa Cargo angeflogen wird ist Frankfurt/Main.

Die reine Flugzeit von Atlanta nach Frankfurt beträgt ca. 9 Stunden.
Quelle: Lufthansa Cargo


Sonstige Quelle:
https://www.american-mustang.de/vermittlung/von-anfrage-bis-ankunft/

 


Ankunft in Deutschland - Die Reise geht weiter...


Die Reise der wilden Mustangs ist noch nicht zu Ende


Es gibt mehrere Wege einen wilden Mustang nach Deutschland zu importieren. 
2 davon habe ich einmal hier aufgeführt.

 

 

Variante 1:
Versteigerung über das Mustang Makeover Germany

Die nächsten Reiseabschnitte verbringt der wilde Mustang wieder in einem Anhäger/Trailer.

 

6. Reiseabschnitt
Flughafen Frankfurt wieder in Quarant
äne

7. Reiseabschnitt:
Aus der Quarant
äne zum Trainer wie viele Stunden entfernt?
Trainingszeit ca. 4 Monate

8. Reiseabschnitt:
Vom Trainer nach Aachen

9. Reiseabschnitt:
Aachen Arena
 – Stadion
Mindestens 2 Tage Showveranstaltung in 3 Disziplinen + anschließende Versteigerung!


10. Reiseabschnitt:
Von Aachen zum neuen Besitzer

Quellen:
BLM.gov
American-Mustang.de

 

Variante 2:
Adoption über das sogenannte Adoptionsjahr

 

Bei dieser Variante müssen die wilden Mustangs ein sogenanntes Adoptionsjahr bei einem Trainer in den USA verbringen.


Das BLM prüft in diesem Jahr, ob der adoptierende Trainer in der Lage ist einem wilden Mustang ein gerechtes Leben zu ermöglichen.

Damit soll eigentlich verhindert werden, dass die Mustangs an unerfahrene Menschen verkauft werden. 


Der Mustang bleibt während des Adoptionsjahres noch Eigentum des BLM, da ein Verkauf innerhalb dieses Adoptionsjahres nicht erlaubt ist. 

 

Mehr dazu auf den Seiten des BLM:

https://www.blm.gov/programs/wild-horse-and-burro/adoptions-and-sales/adoption-program

 

Werden die wilden Mustangs nicht über das Mustang Makeover Germany ersteigert, fällt die Reise und Vorstellung in und nach Aachen weg.
Ggf. auch die Zwischenstation bei einem Trainer in Deutschland.


Es verbleiben weiterhin mindestens 8 Reiseabschnitte.



Zum Vergleich bei einer Vermittlung innerhalb der USA

 

Im Verhältnis zu einer Vermittlung nach Deutschland sind die Reiseabschnitte innerhalb der USA sehr kurz

Wild Horse Refuge Colorado - hier finden wilde Mustangs ein neues Zuhause in Frieden & Freiheit. Hier können sie leben, wie sie es kannten, bevor sie gefangen wurden.
Wild Horse Refuge Colorado - hier finden wilde Mustangs ein neues Zuhause in Frieden & Freiheit. Hier können sie leben, wie sie es kannten, bevor sie gefangen wurden.
Auch dieses Bild ist in der Wild Horse Refuge in Colorado entstanden. Diese Mustangs haben vorher in der Sand Wash Basin in Colorado gelebt.
Auch dieses Bild ist in der Wild Horse Refuge in Colorado entstanden. Diese Mustangs haben vorher in der Sand Wash Basin in Colorado gelebt.

 
1. Reiseabschnitt:
Gebiet – Auffangstation

2. Reiseabschnitt:
Auffangstation – neuer "Besitzer" oder im besten Fall an eine Wildpferde Schutzorganisation in den USA

3. Reiseabschnitt:
Im schlimmsten Fall gibt es eine Zwischenstation bei einem Trainer innerhalb der USA oder zu einer Offline Auktion 

Werden die wilden Mustangs direkt in eine Schutzstation vermittelt, erfolgt keine weitere Reise.

Sie können dort wieder nahezu frei und wild leben.
Oft versuchen die Schutzstationen die Familien/Herden wieder zusammenzuführen.

Die Schutzstationen arbeiten eng mit Schutzorganisationen der Gebiete zusammen, aus denen die Mustangs gefangen wurden, diese haben die wilden Mustangs viele Jahre beobachtet und kennen diese sehr gut.
Sie wissen welche Familien eng verknüpft waren. 

Es ist immer wieder sehr bewegend die Videos von Familienzusammenführungen zu sehen.
Auch noch nach Jahren erinnern sich die wilden Mustangs an ihre Familienangehörigen und Freunde.

 

Im Mai 2025 haben wir die Wildhorse Refuge in Colorado besucht. 
Meinen ausführlichen Bericht über diese großartige Einrichtung findest Du hier: 

Wild Horse Refuge Colorado



Man darf sich gerne fragen bzw. ausrechnen...


Wie viele Tage und Stunden sind die wilden Mustangs insgesamt unterwegs?


Wie viele Stationen & mögliche "Bezugspersonen" machen sie
durch bis sie bei ihrem Besitzer
in Deutschland angekommen sind?
Wie lange haben sie kaum Bewegung?

 

Und vor allem:
Was macht das mit einem Wildtier?

Es wird leider oft vergessen oder womöglich verdrängt, dass die Mustangs Wildtiere sind!
Auch wenn sie genetisch gesehen vielleicht nicht als Wildpferd zählen:
Sie leben wild und frei in den Weiten der USA!
Teilweise in v
öllig unberührter Natur und weit entfernt von menschlichem Leben.

Es darf sich auch jeder gerne Gedanken darüber machen:
Wie fair und pro Pferd ist dies wirklich?
Wie viel hat dies tatsächlich noch mit Tierschutz zu tun?

Lt. einer Vermittlungsagentur können auch Einsteiger einen wilden Mustang adoptieren.
Eine solche Aussage finde ich zutiefst irritierend, denn dabei wird erneut "vergessen", dass es sich um Wildtiere handelt und diese hochtraumatische Erlebnisse hinter sich haben!

Quelle:
https://www.american-mustang.de/vermittlung/deine-voraussetzung/

 

Dieser wilde Mustang hatte das Glück von einer Wildpferde Schutzeinrichtung der Wild Horse Refuge adoptiert zu werden. Dort kann er mit 250 anderen wilden Mustangs auf 30.000 ac wild & frei leben. Dort kann er verarbeiten was er erlebt und durchlebt hat.
Dieser wilde Mustang hatte das Glück von einer Wildpferde Schutzeinrichtung der Wild Horse Refuge adoptiert zu werden. Dort kann er mit 250 anderen wilden Mustangs auf 30.000 ac wild & frei leben. Dort kann er verarbeiten was er erlebt und durchlebt hat.

Lt. einer Vermittlungsagentur nehmen die Mustangs während des Fluges bis zu 80 kg ab...


Diese unglaubliche Zahl zeigt, wie stressig ein Flug für die wilden Mustangs ist.

Wie ist ein so hoher Gewichtsverlust zu erklären?

Wenn das Nervensystem unter starkem Stress leidet, wird vermehrt Harn und Kot abgesetzt, um den Körper für den Fluchtmodus vorzubereiten. 

Zusätzlich schwitzt der Körper vermehrt. 

Vermutlich werden die Mustangs sehr viel Äppeln und Urin absetzen, sowie stark schwitzen, was den hohen Gewichtsverlust über den Zeitraum des Fluges erklären könnte.

Man sollte dabei nicht vergessen, dass ein sehr schneller Gewichtsverlust purer Stress für den Körper ist und somit gesundheitsschädlich und nicht ganz ungefährlich ist. 

Ein Mustang ist nicht groß und wiegt im Normalfall vielleicht ca. 350 - max. 500 kg.

Es sei an dieser Stelle erlaubt zu fragen:

Wie empathisch wird hier mit den wilden Mustangs umgegangen? 
Welche Gründe hat es wirklich, warum man einen wilden Mustang nach Deutschland importieren möchte?
Ein selbstkritischer Betrachter wird sich die Frage stellen:

Geht es um eigene Bedürfnisse oder wirklich um den Schutz wilder Mustangs?

 

Zumal es in den USA diverse Lösungsansätze für die Situation der wilden Mustangs gibt.

 

Quelle:
https://www.american-mustang.de/vermittlung/von-anfrage-bis-ankunft/

 

Dieser Mustang hat stark an Gewicht verloren - durch den Stress des Round ups und der Zeit in der Auffangstation. Er lebt nunmehr in einer Schutzeinrichtung für wilde Mustangs
Dieser Mustang hat stark an Gewicht verloren - durch den Stress des Round ups und der Zeit in der Auffangstation. Er lebt nunmehr in einer Schutzeinrichtung für wilde Mustangs

 

Meiner Meinung nach sollte kein Tier fliegen, da es für jedes Tier eine große Belastung ist. 
Für ein wildes Tier umso mehr. 

Ich habe mir dazu einige Videos und auch diverse Fotos von Verladeprozessen aber auch von Flügen angesehen. 
In keinem der Videos waren die Mustangs entstpannt. 
Im Gegenteil!

Wenn man die Augen und die Mimik der Tiere sieht und auch lesen kann, dann erkennt man die unglaubliche Panik und den Stress. 
Einige Mustangs erscheinen brav, aber das täuscht, denn die Reaktion des Körpers kann ein sogenanntes "Freeze" sein. 
Leider wird dies oft als brav dargestellt oder, dass es für die Tiere nicht so stressig ist. 
Stattdessen ist dies jedoch ein Anzeichen von großem Stress. 

Ebenso wie erlernte Hilflosigkeit wird das Freeze oft nicht erkannt oder übersehen. 

Der Freeze-Modus (oder auch Erstarrungsreaktion) ist eine natürliche Stressreaktion des Nervensystems, bei der der Körper in eine Art Schockstarre verfällt, wenn er sich bedroht fühlt, aber weder Kampf noch Flucht möglich erscheinen.
Es ist eine Schutzreaktion, die in der Tierwelt oft beobachtet wird, aber auch beim Menschen vorkommt.
In diesem Zustand kann der Körper auf Anzeichen von Gefahr mit Bewegungslosigkeit und einer reduzierten Wahrnehmung reagieren, um nicht entdeckt zu werden.

Ursachen können traumatische Erlebnisse sein
Sowohl akute traumatische Ereignisse als auch chronischer Stress können das Nervensystem aus dem Gleichgewicht bringen und den Freeze-Modus auslösen.

Ein Flug kann ein akutes traumatisches Erlebnis sein. 
Man kann die Tiere zwar darauf vorbereiten in eine Transportbox einzusteigen, aber auf das was sie auf dem Flug erwartet kann man sie nun einmal nicht vorbereiten. 

Weder auf die Lautstärke, die die Tiere womöglich auch noch an Hubschrauberlärm erinnert. 
Eine Re-Traumatisierung ist mehr als wahrscheinlich. 

Ebensowenig können sie auf Luftlöcher vorbereitet werden, wenn die die Maschine plötzlich absackt. 
Gerade Start und Landung dürften noch einmal zusätzlich zu massivem Stress führen. 

Warum also einem wilden Tier diesen Streß und diese traumatische Erfahrung antun, wenn es andere Lösungen gibt, für die sie nicht durch die halbe Welt geflogen werden müssen?

Meine Einschätzung - meine Meinung dazu...

 

...als erfahrene, langjährige Osteopathin & physiotherapeutischer Trainerin
(vor allem mit sogenannten Problempferden)


mit weit über 150 Aus & Fortbildung
u.a. in psychosomatischer Behandlungslehre:

 

 
Die wilden Mustangs sind gebrochen, wenn sie in Deutschland ankommen. 


Sie haben sich aufgegeben, um irgendwie zu überleben.
Sie sind hochgradig traumatisiert.

Daher kann man sie auch so schnell trainieren und „gefü
gig“ machen.
Bekannt ist dies auch unter:
erlernter Hilflosigkeit.


Die Trainer des Mustang Makeovers Germany haben nur 4 Monate Zeit für das Training.


Hier stellen sich die Fragen:

Wie viel Zeit haben die Mustangs in der für sie absolut neuen Welt anzukommen? 

Wie viel Zeit haben sie, sich an die Zeitverschiebung, das neue und für sie unbekannte Futter, als auch an die völlig anderen Gerüche zu gewöhnen? 


Hier darf zusätzlich die Frage erlaubt sein, was dies für die wilden Mustangs bedeutet, wenn sie nach den ca. 4 Monaten Training, vielleicht endlich wieder etwas Vertrauen aufgebaut haben und dann wieder abgegeben werden.

Ein fundiertes, faires und individuell auf das jeweilige Pferd abgestimmte Training dauert JAHRE!

Die langfristigen Folgen von zu schnellem Training habe ich in meiner täglichen Arbeit als Osteopathin und physiotherapeutischer Trainerin gesehen. 

Sowohl auf der körperlichen, als auch auf psychischen Ebene.

 

Mit diesem Beitrag beleuchte ich die Situation sachlich, um sichtbar zu machen, was mit den wilden Mustangs passiert.

Denn nur wenn es sichtbar ist, kann man auch anerkennen, was das alles mit ihnen gemacht hat und entsprechend darauf reagieren. 

Ohne eine Anerkennung und Sichtbarkeit wäre es eine Verleugnung der Situation. 

Dies bedeutet nicht, die wilden Mustangs in einer Opferrolle zu halten. 

Ihre Traumata zu leugnen, nicht anzuerkennen oder gar herunterzuspielen ist ein Verbrechen an diese Tiere!

Leider habe ich schon öfter den Satz gelesen: 
"So traumatisiert sind sie gar nicht."

Dies zeigt wie wenig empathisch man ihnen gegenübertritt. 
Nur wenn ein Trauma auch erkannt und anerkannt wird, kann es auch entsprechend behandelt werden und eine solche Behandlung gehört ausschließlich in erfahrene Hände!


Quelle: 
https://www.mustangmakeover.de/event/trainer-bewerbung/

Meine Stute Handria kam hochtraumatisiert zu mir. Auch sie wurde zu schnell ausgebildet. Ihre Psyche und ihr Körper waren entsprechend gezeichnet. Sie hatte das Vertrauen in die Menschen verloren.
Meine Stute Handria kam hochtraumatisiert zu mir. Auch sie wurde zu schnell ausgebildet. Ihre Psyche und ihr Körper waren entsprechend gezeichnet. Sie hatte das Vertrauen in die Menschen verloren.
Natürliche Kommunikation, natürliche Haltung, eine stabile Herde, sowie eine individuelle & behutsame Behandlung hat dazu geführt, dass sie das Vertrauen wieder aufbauen konnte.
Natürliche Kommunikation, natürliche Haltung, eine stabile Herde, sowie eine individuelle & behutsame Behandlung hat dazu geführt, dass sie das Vertrauen wieder aufbauen konnte.
Sie war eines der Pferde, die "gegen" die Menschen gekämpft hat und deswegen als Problempferd galt. Es gibt aber auch viele Pferde, die sich aufgeben. Auch bekannt unter: erlernter Hilflosigkeit.
Sie war eines der Pferde, die "gegen" die Menschen gekämpft hat und deswegen als Problempferd galt. Es gibt aber auch viele Pferde, die sich aufgeben. Auch bekannt unter: erlernter Hilflosigkeit.


Welche alternativen Lösungen gibt es für die wilden Mustangs?


Anstatt die wilden Mustangs nach Deutschland zu importieren, sollte eine Vermittlung innerhalb der USA erfolgen, vorzugsweise in Wildpferde Schutzstationen.


Derzeit leben über 64.000 wilde Mustangs in Auffangstationen.
Diese Zahl kann nicht nach Deutschland vermittelt werden.

Jede Vermittlung bleibt nur ein Tropfen auf den heißen Stein, solange jährlich weiterhin mehr als 10.000 zusätzliche wilde Mustangs eingefangen werden.

 

Für die derzeit in Auffangstationen lebenden wilden Mustangs muss es innerhalb der USA Lösungen geben.

Prävention sollte als oberstes Ziel verfolgt werden:
bspw. in Form von Geburtenkontrolle, Land zu schützen bzw. zu kaufen, Gesetze umsetzen bzw. zu ändern etc. 

Für all dies gibt es diverse Wildpferde Schutzorganisationen und Wildpferde Schutzstationen in den USA, die man bei ihrer Arbeit unterstützen kann.

 


Wildpferdeschutzorganisationen & Wildpferdeschutzstationen

 

Die Arbeit von Wildpferdeschutzorganisationen und Schutzstationen im kurzen Vergleich

Eine der größten Wildpferde Schutzorganisationen in den USA ist die American Wildhorse Conservation.

 

Mehr zu den Schutzorganisationen und Schutzstationen findest Du in Kürze auf meiner Homepage. 
Bitte hab noch ein wenig Geduld.


Wildpferdeschutzorganisationen


Die Schutzorganisationen setzen sich dafür ein, dass die vorhandene Gesetzgebung umgesetzt/verschärft wird. 

Beispielsweise ist es eigentlich in den USA verboten, dass wilde Mustangs an sogenannte Killpens verkauft werden. 

Leider gab es dies in der Vergangenheit jedoch mehrfach. 

Durch den unermüdlichen Einsatz konnten die Schutzorganisationen erreichen, dass ein Teil der vorhandenen Gesetzslücke geschlossen wurde. 

 

Freiheit durch Geburtenkontrolle:
Die Spendengelder werden dafür eingesetzt, dass sie sich täglich dafür einsetzen können, dass die wilden Mustangs weiterhin wild und frei in ihrem gewohnten Lebensraum bleiben können.


1 Dosis PZP (Geburtenkontrolle) kostet pro Jahr pro Stute bspw. 30 Dollar


(Quelle: Americanwildhorseconservation)

 

Durch die Anwendung von Geburtenkontrollen kann die Reproduktionsrate um 80 % gesenkt werden. Dies ermöglicht die Freiheit von wilden Mustangs.
Durch die Anwendung von Geburtenkontrollen kann die Reproduktionsrate um 80 % gesenkt werden. Dies ermöglicht die Freiheit von wilden Mustangs.

 

Wildpferdeschutzstationen


Schutzstationen kaufen wilde Mustangs aus Auffangstationen frei.
Sie ermöglichen ihnen ein neues freies & wildes Leben.

Mustangs in Schutzstationen adoptieren:
Man kann auch wilde Mustangs in den Schutzstationen "adoptieren", was in diesem Fall bedeutet, dass man monatlich einen Betrag spendet und somit dafür sorgt, dass dieser Mustangs weiterhin frei & wild in der Schutzstation leben kann.
Eine "Adoption" bei Wildhorse Refuge kostet pro Monat 30 Dollar für einen Mustang. 

Land kaufen:
Die Schutzstationen können mit den Spendengeldern mehr Land kaufen, so dass sie mehr wilde Mustangs aus Auffangstationen aufnehmen können. 
1 acre Land kostet in Colorado bspw. 777 Dollar


(Quelle: Wildhorse Refuge Colorado)

 

Dieser Mustang hatte Glück: er hat eine neue Freiheit in der Wild Horse Refuge gefunden.
Dieser Mustang hatte Glück: er hat eine neue Freiheit in der Wild Horse Refuge gefunden.


Keep them wild & keep them free!

 

Denn genau das sind sie gewohnt:
Wild zu sein - frei zu sein. 
Selbstbestimmt ihr Leben zu leben. 

Lassen wir ihnen doch genau das!
Anstatt sie zu zähmen, um sie als Reitpferd zu (be)nutzen. 

 

Zumal der Mensch sich genau dort auf den Rücken der Pferde setzt, wo ein Raubtier angreifen würde. 

Insbesondere für ein wildes Pferd eine unglaubliche Belastungsprobe. 

Denn man weiß nie, ob sie vielleicht sogar schon Angriffe von Raubtieren erlebt und überlebt haben. 

Also kann hier eine Re-Traumatistierung erfolgen.

 

Welchen Grund gibt es dies den Mustangs zuzumuten? 


Hinweis:
Alle Informationen auf dieser Seite sind mit besten Wissen und Gewissen von folgenden Seiten (Homepage etc.) zusammengetragen worden:
Vermittlungsagenturen (Mustang Makeover Germany, American Mustang Germany, sowie Mustang Heritage Germany)
Lufthansa Cargo
Google Maps
American Wildhorse Conservation
Wildhorse Refuge Colorado

und den Informationsseiten des BLM - Bureau of Landmanagement