Calito eines unserer Einstellerpferde ist für mich eines der besten Beispiele, wie sich die Haltungssituation auf die Pferde auswirkt.
Er kam im Dezember 2022 zu uns.
Zuvor stand er ebenfalls in einem Offenstall, jedoch auf deutlich kleinerer Fläche und mit deutlich mehr Pferden.
Es gab weniger Fressplätze und entsprechend mehr Stress.
Calito hat in der Zeit mehrere Verletzungen davon getragen, da es immer wieder zu Streitigkeiten unter den Pferden kam.

Gerade beim Fressen hat jedes Pferd gerne seinen individuellen Freiraum.
Das ist jedoch in unseren Haltungssystemen oft nicht bedacht.
Auch in vielen Offenställen nicht!
Es gibt zu wenig Fressplätze oder die Fressplätze sind zu nah beieinander. Das führt zwangsläufig zu Stress unter den Pferden.

Calito hat durch den Dauerstress massiv abgenommen.

Seit er bei uns ist, hat sich seine körperliche Verfassung deutlich verändert!
Obwohl er während dieser Zeit noch nicht im Training war, kann man die Veränderung gut erkennen.

Er hat nicht nur zugenommen, sondern ist auch insgesamt runder geworden.
Seine muskuläre Situation hat sich verbessert.
Verspannungen im Bereich Schulter, Lende und Kruppe sind geringer geworden.

Am Anfang zog er den Bauch deutlich hoch, man konnte ihm die Magenschmerzen förmlich ansehen.

Immer wieder sehe ich, wie sehr sich die Haltungssituation auf die Pferde auswirkt!
Das ist meines Erachtens immer noch ein Punkt der deutlich unterschätzt wird.

Wiederkehrende Verspannungen, Magen & Darmprobleme, Hufprobleme, aber auch psychische Auffälligkeiten, sind für mich ein deutlicher Hinweis darauf, dass sich das Pferd nicht wohlfühlt und die Haltung überprüft werden sollte.
Denn immerhin lebt das Pferd 24 h in der Situation.
Da kann das beste Training nichts mehr ausrichten, wenn das Pferd in der restlichen Zeit unter Daueranspannung steht, weil es sich nicht wohlfühlt.